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Zeitweilig konnten wir das Auto nicht vor der Tierarztpraxis parken, weil wir Lava sonst nicht aus dem Auto bekommen hätten. Anfangs half da ein Trick: wir parkten einfach in einer anderen Straße. Doch Lava merkte sich schnell jede Stelle, und so blieb uns nichts anderes übrig, als uns jedes mal einen anderen Parkplatz zu suchen. Spektakulär war ein Auftritt Lavas in der Tierklinik oder besser gesagt: hinter der Tierklinik. Nachdem Lava nicht dazu zu bewegen war, durch den Vordereingang hineinzugehen, boten uns die Ärzte den Weg durch den Seiten- oder Hintereingang an. Doch auch dort ging Lava nicht hinein. Wie Lava letztendlich doch noch ins Behandlungszimmer gelangte, sah sicher amüsant aus: Etwa 20 Meter hinter der Klinik hoben sie mein Vater und zwei Ärzte auf einen fahrbaren Untersuchungstisch und fuhren sie zum Pferdeeingang hinein. Ich weiß nicht, ob Lava irgendwann gemerkt hat, dass Ihr kein Tierarzt etwas böses antun möchte oder ob es daran liegt, dass Quattro immer freudig zum Tierarzt geht: seit Quattro sie begleitet, geht sie - wenn sie erst einmal aus dem Auto gesprungen ist (das kostet uns manchmal noch etwas Überredungskünste) - anstandslos mit in jede Praxis. Der Einzug von Quattro war ein entscheidendes Ereignis in Lavas Leben. Wir hatten uns so gefreut, dass sie nun einen Spielgefährten hat, doch Lava wollte in der ersten Woche überhaupt nichts mit dem Welpen zu tun haben. Kaum legte sich Quattro zu ihr, stand sie auf und suchte sich einen anderen Platz, und auch sonst ignorierte sie ihn weitestgehend. Aber Quattro schlich sich schnell in Lavas Herz, und Lava begann, ihren kleinen Freund zu erziehen. Seine erste Lektion erhielt er, als er sich während der Fütterung an Lavas Napf bediente, und diese Lektion war so einprägsam, dass Quattro es auch heute nicht wagen würde, sich Lavas Napf zu nähern, solange diese ihre Mahlzeit noch nicht beendet hat. Die beiden sind ein eingespieltes Team geworden, in dem Lava den Ton angibt.
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